Autor: Nicole Lange | Update: 03.07.2024
✅ Geprüft und bestätigt von Dr. Sarah Neidler
Probiotika haben in den letzten Jahren viel Aufmerksamkeit bekommen – und das aus gutem Grund. Diese kleinen Helferlein versprechen viele gesundheitliche Vorteile, von einer besseren Verdauung bis hin zu einem stärkeren Immunsystem.
Doch wie bei jedem Nahrungsergänzungsmittel ist es wichtig, auch die möglichen Nebenwirkungen zu kennen.
Hast du dich jemals gefragt, ob Probiotika Nebenwirkungen haben können? Vielleicht hast du sogar schon erlebt, dass du dich nach der Einnahme von Probiotika nicht ganz wohl gefühlt hast?
In diesem Beitrag erfährst du, welche Nebenwirkungen auftreten können, warum sie entstehen und wie du sie vermeiden kannst. Bleib dran und finde heraus, wie du das Beste aus deinen Probiotika herausholen kannst, ohne unerwünschte Effekte zu erleben.
Was sind Probiotika?
Probiotika sind lebende Mikroorganismen, die – in ausreichender Menge verzehrt – positive Effekte auf die Gesundheit haben können. Diese nützlichen Bakterien und Hefen kommen natürlicherweise im Darm vor und unterstützen das Gleichgewicht der Darmflora.
Ein häufiges Missverständnis besteht im Unterschied zwischen Probiotika und Präbiotika. Während Probiotika die lebenden Mikroorganismen selbst sind, handelt es sich bei Präbiotika um Nahrungsbestandteile, meist Ballaststoffe, die das Wachstum und die Aktivität dieser nützlichen Bakterien fördern.
Beispiele für probiotische Lebensmittel sind Joghurt, Kefir, Sauerkraut, Kimchi oder Miso.
Wir haben darüber auch einen ausführlichen Beitrag geschrieben, der dir zeigt, wie vielfältig probiotische Lebensmittel sein können. Schau ihn dir an, um dich inspirieren zu lassen.
Nahrungsergänzungsmittel mit Probiotika sind ebenfalls weit verbreitet und oft in Form von Kapseln, Pulvern oder Flüssigkeiten erhältlich. Bei Fairment bevorzugen wir sporenbildende Probiotika, da sie dank ihrer Sporenbildung resistent gegenüber Magensäure sind.
Grundsätzlich kann man sagen, dass Probiotika und Präbiotika zusammenarbeiten, um das Mikrobiom im Darm zu unterstützen und ein gesundes Gleichgewicht der Darmbakterien zu fördern.
Mögliche Nebenwirkungen von Probiotika
Probiotika gelten in der Regel als sicher und sind für die meisten Menschen gut verträglich. Dennoch können gelegentlich Nebenwirkungen auftreten. Wir sind überzeugt, dass es wichtig ist, sich dieser möglichen Nebenwirkungen bewusst zu sein, um sie gegebenenfalls richtig einordnen und darauf reagieren zu können.
Häufige Nebenwirkungen
Zu den häufigsten Nebenwirkungen von Probiotika gehören:
Blähungen und Völlegefühl: Wir wissen, dass Probiotika häufig eingesetzt werden, um Blähungen und Völlegefühl zu reduzieren. Allerdings kann es in den ersten Tagen der Einnahme leider auch zu einer kurzfristigen Erstverschlimmerung dieser Symptome kommen. Dies tritt häufig auf, weil die neuen Bakterien im Darm beginnen, die vorhandenen Mikroorganismen zu beeinflussen und dabei Gase freisetzen können. Diese Reaktion sollte normalerweise vorübergehend sein und sich legen, sobald sich dein Körper an die Probiotika gewöhnt hat.
Durchfall oder weicher Stuhlgang: Obwohl Probiotika zur Unterstützung der Verdauung beitragen können, kann es bei einigen Menschen nach der Einnahme auch zu Durchfall oder weichem Stuhlgang kommen. Dies liegt daran, dass die neuen Bakterien die Darmaktivität vorübergehend erhöhen können, was zu einer beschleunigten Verdauung führt. Diese Nebenwirkung ist in der Regel ebenfalls nur vorübergehend, bis sich der Darm an die neuen Mikroorganismen angepasst hat.
Bauchschmerzen: Leichte Bauchschmerzen oder Magenkrämpfe können ebenfalls auftreten, vor allem zu Beginn der Einnahme von Probiotika. Diese Schmerzen entstehen häufig durch die Anpassung der Darmflora und die Veränderungen in der Darmbewegung (Peristaltik), während der Körper sich an die neuen Bakterien gewöhnt. Auch diese Symptome sollten sich mit der Zeit legen.
Fazit:
Es ist normal, dass es in den ersten Tagen der Einnahme von Probiotika zu einer kurzfristigen Erstverschlimmerung der Symptome kommt, da sich die Darmflora umstellt. Diese Nebenwirkungen sollten in der Regel nur vorübergehend sein und nach wenigen Tagen wieder abklingen. Falls die Beschwerden länger anhalten oder sich verschlimmern, ist es ratsam, Rücksprache mit einem Arzt oder Heilpraktiker zu halten. Indem individuelle Gesundheitszustände berücksichtigt werden, können Probiotika sicher und effektiv eingesetzt werden.
Seltener auftretende Nebenwirkungen
In seltenen Fällen können Probiotika auch schwerwiegende Nebenwirkungen haben:
Infektionen bei immungeschwächten Personen: Personen mit einem geschwächten Immunsystem sollten Probiotika mit Vorsicht verwenden, da in seltenen Fällen das Risiko besteht, dass die enthaltenen Mikroorganismen Infektionen verursachen können. Probiotika sind generell als sicher eingestuft und haben oft den GRAS-Status (generally regarded as safe) erhalten. Diese Klassifizierung wird häufig verallgemeinert und gilt für viele probiotische Stämme unabhängig von ihrer spezifischen Anwendung.
Studien haben jedoch gezeigt, dass Probiotika sich in seltenen Fällen auf andere Körperbereiche ausbreiten (translozieren) können. Während diese Translokation in gesunden Menschen schwer zu induzieren ist und selten schädliche Effekte hat, gibt es Berichte über gesundheitsschädigende Effekte bei immungeschwächten Patienten.
Es gibt unterschiedliche Meinungen darüber, ob immungeschwächte Personen Probiotika einnehmen sollten. Einige Experten betonen die potenziellen Vorteile für die Darmgesundheit, selbst bei Menschen, die sich beispielsweise einer Chemotherapie unterziehen. Andere weisen auf das erhöhte Infektionsrisiko hin.
Deshalb ist es besonders wichtig, dass immungeschwächte Personen auf ihr eigenes Bauchgefühl hören und vor allem Rücksprache mit ihrem behandelnden Arzt halten. Der Arzt kennt den individuellen Gesundheitszustand und kann besser einschätzen, ob die Einnahme von Probiotika im konkreten Fall sinnvoll und sicher ist.
Probiotika sind für die meisten Menschen eine sichere Möglichkeit, die Darmgesundheit zu unterstützen. Dennoch ist es wichtig, mögliche Nebenwirkungen zu kennen und bei auftretenden Symptomen Rücksprache mit einem Arzt zu halten. Indem individuelle Gesundheitszustände berücksichtigt werden, können Probiotika sicher und effektiv eingesetzt werden.
Wer sollte bei der Einnahme von Probiotika vorsichtig sein?
Während Probiotika für die meisten Menschen sicher sind und gesundheitliche Vorteile bieten können, gibt es bestimmte Gruppen, die vorsichtig sein sollten.
Dazu gehören:
- Personen mit geschwächtem Immunsystem: Menschen mit einem stark geschwächten Immunsystem, wie z. B. Patienten, die eine Chemotherapie erhalten, HIV-Patienten oder Organtransplantierte, sollten Probiotika nur unter ärztlicher Aufsicht bzw. mit ärztlicher Absprache einnehmen.
- Menschen mit schweren chronischen Erkrankungen: Personen mit schweren chronischen Erkrankungen sollten ebenfalls vorsichtig sein. Der Konsum von Probiotika sollte hier stets in Absprache mit einem Arzt erfolgen, um mögliche Komplikationen zu vermeiden.
Es ist immer ratsam, vor der Einnahme von Probiotika einen Arzt oder Ernährungsberater zu konsultieren, insbesondere wenn gesundheitliche Bedenken oder bestehende gesundheitliche Bedingungen vorliegen. Ein Fachmann kann die individuellen Risiken und Vorteile abwägen und die bestmögliche Entscheidung für die Gesundheit treffen.
Tipps zur Minimierung von Nebenwirkungen bei Probiotika
Um die Wahrscheinlichkeit und Schwere von Nebenwirkungen bei der Einnahme von Probiotika zu minimieren, können einige einfache Maßnahmen ergriffen werden:
Langsame Einführung von Probiotika in die Ernährung:
Anstatt sofort mit einer hohen Dosis zu beginnen, sollte man Probiotika schrittweise in die Ernährung integrieren. Dies gibt dem Darm Zeit, sich an die neuen Mikroorganismen zu gewöhnen und reduziert das Risiko von Nebenwirkungen wie Blähungen, Völlegefühl und Durchfall. Beginne mit einer kleinen Menge und steigere die Dosis allmählich über mehrere Wochen.
Absprache mit Arzt, Heilpraktiker oder Ernährungsberater:
Es ist immer ratsam, vor der Einnahme von Probiotika Rücksprache mit einem Arzt oder einem qualifizierten Ernährungsberater zu halten, insbesondere wenn gesundheitliche Bedenken oder bestehende Erkrankungen vorliegen. Bei einer solchen Rücksprache können das richtige Produkt und die passende Dosis gemeinsam abgesprochen werden, um mögliche Wechselwirkungen oder Risiken zu berücksichtigen.
Darüber hinaus kann ein qualifizierter Gesundheits- oder Ernährungsberater die aktuelle Ernährung anpassen, um potenzielle Nebenwirkungen wie Blähungen oder Völlegefühl zu minimieren und/oder den Darm vorab auf die Einnahme von Probiotika vorzubereiten.
Auswahl hochwertiger Produkte mit klarer Kennzeichnung der Inhaltsstoffe:
Beim Kauf von Probiotika solltest du auf die Qualität des Produkts achten. Hochwertige Probiotika enthalten klar gekennzeichnete Inhaltsstoffe und spezifische Bakterienstämme, die in klinischen Studien auf ihre Wirksamkeit und Sicherheit getestet wurden.
Achte darauf, Produkte zu wählen, die durch unabhängige Organisationen zertifiziert sind und keine unnötigen Zusatzstoffe enthalten. Transparente Angaben über die verschiedenen Bakterienstämme und weitere Inhaltsstoffe sind wichtige Qualitätsmerkmale.
Fazit
Probiotika können eine wertvolle Unterstützung für die Darmgesundheit sein. Es ist jedoch wichtig, sich der möglichen Nebenwirkungen bewusst zu sein und sie zu minimieren. Durch langsames Einführen von Probiotika, Konsultation eines Arztes oder Ernährungsberaters und Auswahl hochwertiger Produkte kannst du sicherstellen, dass du die Vorteile von Probiotika bestmöglich nutzen kannst.
Auf unserem Portal findest du viele hilfreiche Informationen, Rezepte und Tipps rund um das Thema Darmgesundheit. In unserem Shop bieten wir außerdem eine Vielzahl von Produkten an, die zur Unterstützung der Darmgesundheit beitragen können, darunter auch unser Probiotikum SuperMikroben, auf das wir besonders stolz sind.
Besuche gerne unser Portal und unseren Shop, um mehr über die vielfältigen Möglichkeiten zur Unterstützung deiner Darmgesundheit zu erfahren.
Bleib informiert – deine Gesundheit wird es dir danken.
Verwendete wissenschaftliche Studien
Safety of probiotics: translocation and infection | Nutrition Reviews | Oxford Academic
Probiotics: Can They Help Cancer Patients?
Autor: Nicole Lange
Nicole ist Gesundheits- und Abnehmcoach, eine zertifizierte Fastenleiterin und Expertin für Intervallfasten mit mehr als 15 Jahren Berufserfahrung als Krankenschwester im OP-Saal. Ihr umfangreiches Wissen fließt in die Beiträge auf unserem Portal ein, wo sie praxisnahe Tipps und professionelle Ratschläge bietet, die auf ihrer tiefgreifenden Expertise und langjährigen Erfahrung in der Gesundheitsförderung basieren.
Danke Fairment. Dank euch gibt es bei mir jetzt immer frische Fermente auf den Tisch. Das tut dem Geldbeutel aber vor allem der Gesundheit ganz gut. Die Community hat mich immer mit Rezepten inspiriert.
Annika Föhr
An einer Darmerkrankung leidend, tragen Fermente einen großen Teil zu meiner Gesunderhaltung bei. Fairment klärt auf und macht den Einstieg in die Welt der Fermentation mit ihren Produkten leicht, unterhaltsam und stylisch.
Thomas Neuenhagen