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Probiotika und Erstverschlimmerung: Was du wissen musst

Autor: Nicole Lange | Update: 03.09.2024
✅ Geprüft und bestätigt von Dr. Sarah Neidler

Probiotika haben in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen, insbesondere im Bereich der ganzheitlichen Darmgesundheit.

Diese „guten Bakterien“ werden oft als natürliche Helfer für eine gesunde Darmflora angepriesen, die viele Aspekte unserer Gesundheit beeinflusst.

Doch viele Menschen, die mit der Einnahme von Probiotika beginnen, erleben zunächst eine Verschlechterung ihrer Symptome – die sogenannte Erstverschlimmerung.

In diesem Artikel möchten wir erklären, warum dies geschieht, was genau dahintersteckt und wie man am besten damit umgeht.

Probiotika und Erstverschlimmerung: Was ist das?

Die Erstverschlimmerung beschreibt, dass sich die Symptome nach der Einnahme von Probiotika vorübergehend verändern können. Diese Reaktion ist in der Naturheilkunde bekannt und tritt manchmal auf, wenn der Körper auf neue, ungewohnte Substanzen oder Therapien reagiert.

Wichtig ist zu verstehen, dass eine Erstverschlimmerung nicht bedeutet, dass die Probiotika nicht wirken oder schädlich sind – vielmehr könnte sie darauf hindeuten, dass der Körper auf die Veränderung reagiert.

Warum tritt eine Erstverschlimmerung auf?

Wenn du ein neues Probiotikum einnimmst, kann es dazu beitragen, das Gleichgewicht der Darmflora zu fördern. Dabei kann es vorkommen, dass probiotische Bakterien unerwünschte Bakterien im Darm verdrängen.

Während dieses Prozesses können unerwünschte Bakterien absterben und dabei Toxine freisetzen, die der Körper verarbeiten und ausscheiden muss. Dies kann zu einer vorübergehenden Verschlechterung der Symptome führen.

Typische Symptome einer Erstverschlimmerung bei Probiotika

Die Symptome einer Erstverschlimmerung können vielfältig sein und variieren von Person zu Person. Zu den häufigsten gehören:

  • Blähungen und Völlegefühl: Nach der Einnahme von Probiotika kann es zu vermehrter Gasbildung im Darm kommen. Dies liegt daran, dass die neuen, probiotischen Bakterien beginnen, im Darm zu arbeiten und das Mikrobiom ins Gleichgewicht zu bringen. Während dieses Prozesses können die Bakterien bestimmte Nahrungsbestandteile, insbesondere Ballaststoffe, fermentieren. Diese Fermentation führt zur Produktion von Gasen, was zu Blähungen und einem Gefühl der Völle führen kann. Dieses Symptom ist in der Regel vorübergehend, während sich der Darm an das neue Gleichgewicht der Bakterien anpasst.
  • Durchfall oder Verstopfung: Ist eine Reaktion auf das veränderte Gleichgewicht im Darm. Durchfall kann auftreten, wenn die Aktivität der neuen Bakterien die Verdauung beschleunigt, während Verstopfung durch eine Verzögerung oder Veränderung der normalen Darmbewegungen verursacht werden kann.
  • Müdigkeit: Die Einführung von Probiotika kann den Körper dazu veranlassen, eine Art „Reinigungsprozess“ durchzuführen, bei dem schädliche Bakterien verdrängt und abgetötet werden. Während dieser Phase können Toxine freigesetzt werden, die der Körper verarbeiten/entgiften muss. Dieser zusätzliche Verarbeitungsaufwand kann den Körper belasten, was sich in Form von Müdigkeit äußern kann. Diese Müdigkeit ist in der Regel vorübergehend und sollte nachlassen, sobald sich der Körper an die neuen Bedingungen gewöhnt hat.
  • Hautprobleme: Der Zustand der Haut steht oft in engem Zusammenhang mit der Gesundheit des Darms. Während der Darmflora-Umbauphase kann der Körper versuchen, überschüssige Toxine über die Haut auszuscheiden. Dies kann zu vorübergehenden Hautproblemen wie Akne, Rötungen oder Juckreiz führen. Diese Hautreaktionen sind meist ein Zeichen dafür, dass der Körper dabei ist, sich an die Veränderungen im Darm anzupassen und diese Reinigungsprozesse abzuschließen.
  • Kopfschmerzen und Übelkeit: Wenn Probiotika die schädlichen Bakterien im Darm verdrängen, werden dabei auch Toxine freigesetzt. Diese Toxine können den Körper belasten und Symptome wie Kopfschmerzen oder Übelkeit verursachen. Der Körper arbeitet daran, diese Toxine zu verarbeiten und auszuscheiden, was zu diesen vorübergehenden Beschwerden führen kann.

Diese Erstverschlimmerungssymptome können darauf hindeuten, dass die Probiotika in deinem Darm aktiv sind und Veränderungen bewirken. Auch wenn die Symptome unangenehm sind, könnten sie zeigen, dass die Probiotika ihre Arbeit tun.

Wie lange dauert eine Erstverschlimmerung bei der Probiotika Einnahme?

Die Dauer einer Erstverschlimmerung kann stark variieren. In den meisten Fällen dauert sie nur wenige Tage bis maximal zwei Wochen, während sich der Körper an die neuen Bedingungen anpasst.

Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass jede Person individuell auf Probiotika reagiert. Manche Menschen bemerken kaum eine Erstverschlimmerung, während andere eine intensivere Anpassungsphase durchlaufen. Geduld und Achtsamkeit gegenüber dem eigenen Körper sind in dieser Phase besonders wichtig.

Umgang mit der Erstverschlimmerung bei der Probiotika Einnahme

Um die Symptome einer Erstverschlimmerung zu lindern, gibt es verschiedene Ansätze:

Schrittweise Dosiserhöhung: Wenn deine Probiotika-Einnahme zu starken Erstverschlimmerungs-Symptomen führt, solltest du die Dosis reduzieren. Beginne zum Beispiel mit einer halben Dosis, idealerweise zu den Mahlzeiten, und erhöhe die Dosis langsam

Leichte Kost und genügend Präbiotika: Wähle leicht verdauliche Speisen wie gedünstetes Gemüse, um deinen Darm zu entlasten und die Verdauung zu unterstützen. Leichte Kost bedeutet, auf schwer verdauliche und fettige Lebensmittel zu verzichten, damit dein Verdauungssystem nicht überlastet wird. Zusätzlich können Präbiotika helfen, deine Darmflora zu unterstützen und den Prozess zu erleichtern. Bestimmte Präbiotika wie Galactooligosaccharide (GOS), Fructooligosaccharide (FOS) und Xylooligosaccharide (XOS) fördern das Wachstum der guten Bakterien im Darm und tragen zu einer gesunden Darmbalance bei. Diese findest du in Lebensmitteln wie zum Beispiel Knoblauch, Zwiebeln, Bananen oder Hafer.

Trinke ausreichend Flüssigkeit: Trinke viel Wasser, um die Entgiftung des Körpers zu unterstützen und den Darm zu entlasten.

Sei flexibel mit der Einnahme: Wenn die Symptome zu stark werden, kannst du die Einnahme für einen Tag aussetzen und danach langsam wieder auf die tägliche Einnahme steigern. Diese Flexibilität hilft deinem Körper, sich in seinem eigenen Tempo an die Veränderungen anzupassen.

Gib deinem Körper Pausen: Während der Anpassungsphase leistet dein Körper viel Arbeit, um sich an die neuen Bedingungen anzupassen. Plane bewusste Pausen ein, indem du auf deinen Körper hörst, ausreichend Ruhe gönnst und ihn nicht überforderst. Diese Pausen unterstützen deinen Körper dabei, seine Aufgaben effektiv zu erledigen und sich zu regenerieren.

Wichtig: Sollten die Symptome jedoch länger anhalten oder sehr stark sein, ist es ratsam, einen Arzt zu konsultieren, um sicherzustellen, dass keine ernsthaften Probleme vorliegen.

Vorteile trotz Erstverschlimmerung: Warum es sich lohnt

Auch wenn eine Erstverschlimmerung unangenehm sein kann, lohnt es sich, geduldig zu bleiben. In diesen Momenten der Anpassung ist es hilfreich, sich daran zu erinnern, warum du begonnen hast, Probiotika einzunehmen, und welches Ziel oder Problem du angehen möchtest.

Viele Menschen berichten, dass sich ihre Symptome nach der Anpassungsphase verbessern und sie sich insgesamt wohler fühlen. Eine gewisse Anpassungszeit ist wichtig, um dem Körper die Chance zu geben, sich zu regulieren.

Studien zeigen, dass eine ausgewogene Darmflora eine wichtige Rolle für unser Wohlbefinden spielen kann.

Aber wie schon erwähnt, sollte die Anpassungsphase jedoch ungewöhnlich lange andauern, ist es ratsam, einen Arzt zu konsultieren.

Fazit

Eine Erstverschlimmerung bei der Einnahme von Probiotika kann vorkommen und ist meist nur vorübergehend. Sie zeigt, dass dein Körper auf die Veränderung reagiert und sich an die neuen Gegebenheiten anpasst.

Mit Geduld und den richtigen Schritten zur Linderung der Symptome kannst du die positiven Effekte einer ausgeglichenen Darmflora optimal unterstützen.

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Autor: Nicole Lange
Nicole ist Gesundheits- und Abnehmcoach, eine zertifizierte Fastenleiterin und Expertin für Intervallfasten mit mehr als 15 Jahren Berufserfahrung als Krankenschwester im OP-Saal. Ihr umfangreiches Wissen fließt in die Beiträge auf unserem Portal ein, wo sie praxisnahe Tipps und professionelle Ratschläge bietet, die auf ihrer tiefgreifenden Expertise und langjährigen Erfahrung in der Gesundheitsförderung basieren.

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