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Reizdarm Symptome Test: Beschwerden besser verstehen

Autor: Nicole Lange | Update: 07.02.2025
✅ Geprüft und bestätigt von Dr. Sarah Neidler

Blähungen, Bauchschmerzen, ständiges Völlegefühl oder ein wechselhafter Stuhlgang?

Viele Menschen erleben immer wieder Verdauungsbeschwerden und fragen sich, was dahintersteckt.

Die Unsicherheit ist groß: Handelt es sich um eine harmlose Magenverstimmung oder steckt ein Reizdarmsyndrom (RDS) dahinter?

Die Diagnose Reizdarm ist oft nicht leicht zu stellen, denn es gibt keinen eindeutigen Labortest, der die Erkrankung nachweist.

Stattdessen wird die Einschätzung anhand von Symptombeobachtung, dem Ausschluss anderer Ursachen und medizinischen Kriterien getroffen.

In diesem Artikel erfährst du, welche Symptome auf Reizdarm hindeuten können, wie ein Selbsttest erste Hinweise liefern kann und welche ärztlichen Untersuchungen helfen, die Beschwerden besser einzuordnen.

Typische Symptome eines Reizdarms

Die Beschwerden beim Reizdarmsyndrom können sehr unterschiedlich ausfallen – sowohl in ihrer Art als auch in ihrer Intensität. Manche Menschen leiden überwiegend unter Bauchschmerzen und Krämpfen, während andere mit Blähungen oder wechselhaften Stuhlgewohnheiten zu kämpfen haben.

Hinzu kommt, dass sich die Symptome je nach Lebensphase, individuellen Faktoren und möglichen Ursachen verändern können. Stress, hormonelle Veränderungen, die Ernährung oder die Zusammensetzung der Darmflora spielen eine Rolle dabei, wie stark die Beschwerden wahrgenommen werden.

Besonders bei Frauen kann das Reizdarmsyndrom phasenweise unterschiedlich ausgeprägt sein – etwa während des Menstruationszyklus, in der Schwangerschaft oder in den Wechseljahren.

Die Darm-Hirn-Achse und hormonelle Schwankungen können dazu beitragen, dass sich die Verdauung in diesen Zeiten anders verhält.Wir haben dazu ausführliche Beiträge erstellt, die sich gezielt mit diesen Aspekten beschäftigen:

Mehr dazu in unseren Artikeln:

Obwohl sich die Beschwerden individuell unterscheiden, gibt es einige Verdauungsbeschwerden, die häufig mit einem empfindlichen Darm in Verbindung gebracht werden:

Mögliche Hauptsymptome:

  • Bauchschmerzen oder Krämpfe, die nach dem Stuhlgang nachlassen können
  • Blähungen und Völlegefühl
  • Veränderungen des Stuhlgangs:
    • Durchfall (IBS-D)
    • Verstopfung (IBS-C)
    • Wechsel zwischen beidem (IBS-M)
  • Gefühl der unvollständigen Darmentleerung
  • Schleim im Stuhl (ohne Blutbeimengung)

Mögliche Begleiterscheinungen:

  • Müdigkeit und Erschöpfung
  • Kopfschmerzen oder Rückenschmerzen
  • Empfindlichkeit gegenüber Stress, innere Unruhe oder Stimmungsschwankungen

Falls du dich in mehreren dieser Punkte wiedererkennst, kann es hilfreich sein, deine Beschwerden systematisch zu beobachten. Ein Selbsttest kann dir erste Hinweise geben, ersetzt jedoch keine ärztliche Einschätzung.

Selbsttest: Gibt es Hinweise auf eine empfindliche Verdauung?

Mit diesem kurzen Test kannst du beobachten, ob es Muster in deinen Verdauungsbeschwerden gibt.

Notiere, wie oft du mit „Ja“ antwortest:

  • Hast du regelmäßig Bauchschmerzen oder Krämpfe?
  • Plagen dich oft Blähungen oder ein Völlegefühl?
  • Wechselt dein Stuhlgang zwischen Durchfall & Verstopfung?
  • Hast du das Gefühl, dass deine Beschwerden durch Stress beeinflusst werden?
  • Wurden bisher keine eindeutigen Ursachen für deine Beschwerden gefunden?

Auswertung:

0–1x Ja: Deine Verdauung scheint im Allgemeinen ausgeglichen zu sein. Falls Beschwerden bestehen, kann es sinnvoll sein, sie weiter zu beobachten.

2–3x Ja: Deine Verdauung könnte empfindlich auf bestimmte Faktoren reagieren. Falls die Beschwerden regelmäßig auftreten, kann eine ärztliche Einschätzung hilfreich sein.

4–5x Ja: Deine Verdauung zeigt möglicherweise wiederkehrende Unregelmäßigkeiten. Ein Arztbesuch kann helfen, mögliche Ursachen einzuordnen.

Wichtiger Hinweis:

Dieser Selbsttest dient lediglich zur Orientierung und kann KEINE ärztliche Diagnose oder Beratung ersetzen. Falls deine Beschwerden regelmäßig auftreten oder dich stark beeinträchtigen, solltest du sie mit einem Arzt besprechen.

Wie wird Reizdarm medizinisch diagnostiziert?

Viele Menschen mit Verdauungsbeschwerden fragen sich: Wie kann festgestellt werden, ob es sich um Reizdarm handelt?

Da es keinen spezifischen Labortest gibt, erfolgt die Diagnose in mehreren Schritten.

Ärzte setzen dabei auf eine Kombination aus detaillierter Anamnese, festgelegten medizinischen Kriterien und dem Ausschluss anderer Erkrankungen.

Die Diagnose kann herausfordernd sein, da die Symptome des Reizdarms auch bei anderen Verdauungserkrankungen vorkommen. Deshalb ist eine sorgfältige Abklärung notwendig, um ernsthafte Ursachen auszuschließen und die Beschwerden richtig einzuordnen.

Hier sind die wichtigsten Schritte im Diagnoseprozess:

1. Anamnese: Das ausführliche Gespräch mit dem Arzt

Der erste Schritt zur Diagnose ist das ärztliche Gespräch, in dem wichtige Informationen über die Beschwerden gesammelt werden.

Der Arzt stellt gezielte Fragen zu:

  • Art und Dauer der Beschwerden – Seit wann treten die Symptome auf? Wie oft und in welcher Intensität?
  • Zusammenhang mit der Verdauung – Verändern sich die Beschwerden nach dem Essen oder nach dem Stuhlgang?
  • Ernährungsgewohnheiten – Gibt es Nahrungsmittel, die Symptome verstärken?
  • Lebensstil und Stresslevel – Besteht ein Zusammenhang zwischen Stress und den Beschwerden?
  • Medikamenteneinnahme – Können Medikamente die Verdauung beeinflussen?
  • Familiäre Vorbelastung – Gibt es Darmerkrankungen in der Familie?

Die Anamnese gibt erste Hinweise darauf, ob die Beschwerden mit dem Reizdarmsyndrom vereinbar sind oder ob eine andere Ursache in Betracht gezogen werden sollte.

2. ROM-IV-Kriterien: Medizinische Leitlinien für Reizdarm

Da es keinen direkten Test für Reizdarm gibt, orientieren sich Ärzte an international anerkannten diagnostischen Leitlinien. Die sogenannten ROM-IV-Kriterien wurden von der Rome Foundation entwickelt und sind eine wissenschaftliche Grundlage zur Klassifikation funktioneller Magen-Darm-Erkrankungen. Die aktuelle vierte Version wurde 2016 veröffentlicht und hilft dabei, das Reizdarmsyndrom (IBS) von anderen Erkrankungen abzugrenzen.

Laut den ROM-IV-Kriterien kann ein Reizdarmsyndrom vorliegen, wenn:

Wiederkehrende Bauchschmerzen auftreten – Mindestens einmal pro Woche in den letzten drei Monaten, mit Symptombeginn vor mindestens sechs Monaten

Die Schmerzen in Zusammenhang mit mindestens zwei der folgenden Faktoren stehen:

  • Veränderung der Stuhlgewohnheiten (Häufigkeit)
  • Veränderung der Stuhlkonsistenz (hart, weich oder flüssig)
  • Linderung oder Verschlimmerung durch den Stuhlgang

Basierend auf den Stuhlgewohnheiten wird das Reizdarmsyndrom in vier Untertypen eingeteilt:

  • IBS-D (Durchfall-Typ): Überwiegend weicher oder flüssiger Stuhl
  • IBS-C (Verstopfungs-Typ): Überwiegend harter oder klumpiger Stuhl
  • IBS-M (Misch-Typ): Wechsel zwischen Durchfall und Verstopfung
  • IBS-U (Unklassifiziert): Keine eindeutige Zuordnung

Warum sind die ROM-IV-Kriterien wichtig?

  • Sie helfen, Reizdarm von anderen organischen Erkrankungen wie chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen oder Zöliakie abzugrenzen.
  • Sie bieten eine klare diagnostische Grundlage für Ärzte, um Betroffene gezielter zu beraten.
  • Sie ermöglichen eine bessere Standardisierung in der Forschung und klinischen Praxis.

Wichtig zu wissen: Die ROM-IV-Kriterien helfen dabei, das Reizdarmsyndrom anhand klar definierter Merkmale einzuordnen. Dennoch bleibt die Diagnose eine Ausschlussdiagnose, da andere mögliche Ursachen wie chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, Zöliakie, Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder Schilddrüsenerkrankungen zunächst ausgeschlossen werden müssen. Weitere Untersuchungen sind daher oft notwendig, um eine fundierte Einschätzung zu erhalten.

3. Ausschluss anderer Erkrankungen: Warum weitere Tests nötig sind

Da Reizdarm keine strukturellen Schäden im Verdauungssystem verursacht, ist es wichtig, andere mögliche Ursachen für die Beschwerden auszuschließen. Hier kommen verschiedene medizinische Tests ins Spiel.

Je nach individuellen Symptomen können folgende Untersuchungen erforderlich sein:

Bluttests

Mithilfe von Blutuntersuchungen können Entzündungswerte überprüft werden, um chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa auszuschließen. Auch Zöliakie (Glutenunverträglichkeit) oder eine Schilddrüsenfehlfunktion können durch eine Blutuntersuchung erkannt werden.

Stuhluntersuchungen

Eine Analyse der Stuhlprobe kann Hinweise auf Infektionen, Entzündungsmarker oder ein Ungleichgewicht der Darmflora (Dysbiose) geben. So kann z.B. eine bakterielle Überwucherung im Darm erkannt werden, die ähnliche Symptome wie Reizdarm verursachen kann.

Atemtests

Bestimmte Kohlenhydrate wie Laktose oder Fruktose können von manchen Menschen nicht gut verdaut werden. Ein Atemtest zeigt, ob eine Unverträglichkeit besteht, die Blähungen oder Durchfall verursacht.

Darmspiegelung (Koloskopie)

Falls die Beschwerden ungewöhnlich stark sind oder Blut im Stuhl, plötzlicher Gewichtsverlust oder nächtliche Schmerzen auftreten, kann eine Darmspiegelung notwendig sein. Dabei wird die Darmschleimhaut untersucht, um ernsthafte Erkrankungen auszuschließen.

Zusammenfassend: Die Diagnose Reizdarm ist ein Ausschlussverfahren

Da es keinen einfachen Test für Reizdarm gibt, ist eine sorgfältige medizinische Untersuchung notwendig, um andere Erkrankungen auszuschließen. Die Diagnose basiert auf:

  • Einer detaillierten Anamnese (Beschwerden, Ernährung, Lebensstil)
  • Den ROM-IV-Kriterien (medizinische Klassifikation)
  • Ausschluss anderer Erkrankungen (mittels Blut-, Stuhl- und Atemtests oder Darmspiegelung)

Falls du regelmäßig Verdauungsprobleme hast, kann eine ärztliche Abklärung dabei helfen, deine Beschwerden besser zu verstehen und passende Maßnahmen zu finden.

Wann solltest du schnellstmöglich zum Arzt gehen?

Manche Symptome können auf ernsthafte Erkrankungen hinweisen und sollten nicht ignoriert werden:

  • Blut im Stuhl
  • Ungeklärter Gewichtsverlust
  • Starke, anhaltende Bauchschmerzen, die sich nicht bessern
  • Fieber ohne erkennbare Ursache
  • Plötzliche Stuhlveränderungen bei Personen über 50 Jahren

Wenn du eines dieser Symptome hast, solltest du unbedingt einen Arzt konsultieren.

Fazit: Selbsttest als Orientierung – Arztbesuch für Klarheit

Reizdarm ist eine funktionelle Verdauungsstörung, die durch das Ausschlussverfahren diagnostiziert wird, da keine spezifischen Labortests zur direkten Bestätigung existieren.

Ein Selbsttest kann erste Hinweise liefern, ersetzt jedoch keine ärztliche Einschätzung. Medizinische Untersuchungen können dabei helfen, andere mögliche Ursachen für Verdauungsbeschwerden einzugrenzen und eine individuelle Betreuung zu ermöglichen.

Eine bewusste Anpassung von Ernährung, Stressmanagement und einer darmfreundlichen Lebensweise kann das allgemeine Wohlbefinden positiv beeinflussen. Welche Maßnahmen sich individuell eignen, kann mit einem Arzt oder einer Fachkraft für Verdauungsgesundheit besprochen werden.

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Verwendete wissenschaftliche Studien

Stressful events induce long-term gut microbiota dysbiosis and associated post-traumatic stress symptoms in healthcare workers fighting against COVID-19 – PubMed
Spotlight on the Gut Microbiome in Menopause: Current Insights – PMC

Autor: Nicole Lange
Nicole ist Gesundheits- und Abnehmcoach, eine zertifizierte Fastenleiterin und Expertin für Intervallfasten mit mehr als 15 Jahren Berufserfahrung als Krankenschwester im OP-Saal. Ihr umfangreiches Wissen fließt in die Beiträge auf unserem Portal ein, wo sie praxisnahe Tipps und professionelle Ratschläge bietet, die auf ihrer tiefgreifenden Expertise und langjährigen Erfahrung in der Gesundheitsförderung basieren.

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