Hier erfährst du, was das Rektum, der Mastdarm, genau ist. Du lernst, was die Ampulla recti ist. Wir zeigen dir, welche Funktion das Rektum hat.
Was ist das Rektum?
Das Rektum trägt auch den Namen Mastdarm. Es ist allgemein bekannt als der letzte Abschnitt des gesamten Darms. Die Anatomie des Rektums zeigt, dass sich hier der Stuhl sammelt. Genau genommen ist das Rektum aber der vorletzte Darmabschnitt.
Es mündet in den Analkanal, der mit dem After endet. Die beiden Darmabschnitte werden offiziell als Kontinenzorgan bezeichnet.
Das Rektum ist der untere Abschnitt des Dickdarms. Es hat eine Länge von rund 15 Zentimetern. Dieser Darmabschnitt dient der Sammlung von Stuhl, bevor er ausgeschieden wird.
Eigentlich ist der Name irreführend, denn im Lateinischen bedeutet rectum gerade.
Allerdings ist das Rektum im Unterschied zum Rest des Darms nicht stark in Schlingen gewunden, sondern nur leicht gekrümmt – nach hinten und vorne sowie zur Seite.
Wie bereits erwähnt, wird offiziell zwischen dem Rektum und dem Analkanal unterschieden. Allerdings gibt es sogar Veröffentlichungen von Medizinern, die diese Unterscheidung nicht so genau nehmen.
Wo liegt das Rektum?
Das Rektum liegt im kleinen Becken. Es beginnt etwa auf der Höhe des Kreuzbeins. Mit zwei Krümmungen nach hinten und nach vorne, der Flexura sacralis und der Flexura perinealis, erstreckt es sich bis zum Analkanal.
Damit endet es fast zwischen den Pobacken. Außerdem ist das Rektum seitlich verbogen. Das wird als Flexurae laterales bezeichnet.
Wenn wir seitlich auf den Körper sehen, dann können wir das Rektum im hinteren Bereich der Bauchhöhle verorten.
- Bei der Frau befindet sich der Mastdarm hinter der Gebärmutter und der Scheide.
- Beim Mann grenzen die Harnblase und die Prostata vorne an das Rektum.
Aufbau des Rektums
Das Rektum ist zwar relativ kurz. Dennoch ist die Rektum Anatomie alles andere als einfach. An den 3 seitlichen Biegungen bilden sich in der Rektumschleimhaut Falten, die Plicae transversae recti. Die mittlere davon heißt Kohlrausch-Falte. Sie ragt bis zu 7 cm in das Rektum hinein.
Die Kohlrausch-Falte markiert den Beginn der Ampulla recti oder Rektumampulle. Dieser unterste Teil des Mastdarms mündet in den Analkanal. Ein Schwellkörper, der Corpus cavernosum recti, bildet eine Barriere zum Analkanal.
Normalerweise ist die Ampulla recti leer. Aber sie ist extrem dehnbar. Wenn das Rektum komplett gefüllt ist, tritt Stuhl in die Rektumampulle ein. Das löst den Stuhldrang aus: Jetzt wissen wir, dass wir ein stilles Örtchen aufsuchen sollten.
Die Rektumschleimhaut ähnelt der übrigen Schleimhaut im Dickdarm. Im Gegensatz zum Dünndarm ist die Wand relativ glatt und hat keine Zotten. Die Muskelschicht ist im Rektum besonders stark ausgeprägt, weil der Stuhl hier bereits sehr fest ist.
Im vorhergehenden Teil des Dickdarms, dem Colon oder Grimmdarm, wurde ihm bereits viel Flüssigkeit entzogen.
Welche Funktion hat das Rektum?
Das Rektum dient in erster Linie als Speicher. Hier kann sich der Stuhl bis zu 20 Stunden lang sammeln. Hätten wir dieses Lager nicht, könnten wir den Stuhldrang nicht kontrollieren. Über der Kohlrausch-Falte sammelt sich der Stuhl an, bis der Mastdarm gut gefüllt ist.
Dann dringt der Darminhalt in die Ampulla recti vor. Durch ein kompliziertes Zusammenspiel von Nerven wissen wir genau, wann es Zeit für die Toilette ist. Wir können dank Nervenreizen unterscheiden, ob sich Winde anbahnen oder ob es ernst wird.
Das Sphinktersystem garantiert einen sicheren Verschluss unseres Verdauungssystems.
Dabei handelt es sich um ein Zusammenspiel von 3 verschiedenen Muskelgruppen.
- Der innere Schließmuskel verstärkt den Ringmuskel, der den Mastdarm umgibt.
- Der äußere Schließmuskel umgibt den Analkanal von 2 Seiten. Der Musculus puorectalis ist wie eine Schlinge um den Mastdarm gelegt.
Rezeptoren für Dehnungen und Berührungen im Rektum können das Gefühl von Stuhldrang auslösen. Das lässt auch das Sphinktersystem erschlaffen. Das Corpus cavernosum recti entleert sich dadurch ebenfalls.
Das Sphinktersystem können wir nicht bewusst kontrollieren. Aber wir können mit der Beckenbodenmuskulatur beim Entleeren des Mastdarms nachhelfen.
Typische Erkrankungen des Rektums
Den Mastdarm können zahlreiche Erkrankungen plagen. Das beginnt mit Hämorrhoiden und endet bei Krebs. Bei älteren Menschen kommt es häufig zu einem Mastdarmvorfall, weil die Muskeln erschlaffen.
Das kann mit einer Operation korrigiert werden. Chronisch entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa können den Mastdarm stark in Mitleidenschaft ziehen. Diese Krankheiten erhöhen das Risiko für Darmkrebs stark.
Infobox: Darmkrebs entwickelt sich häufig aber auch aus eigentlich harmlosen Polypen im Rektum. Selbst das Entfernen der Polypen garantiert nicht, dass sich kein Krebs entwickelt. Darmkrebs steht bei den häufigsten Krebsarten weltweit an 5. Stelle.
Eine 2022 veröffentlichte Untersuchung koreanischer Wissenschaftler berichtet, dass immer mehr Studien eine Verbindung zwischen Darmkrebs und Darmflora herstellen. Eine gesunde Darmflora scheint sich demnach günstig für die Vorbeugung von Krebs auszuwirken.
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Fazit
Das Rektum ist fast der letzte Teil des gesamten Verdauungssystems. Hier sammelt sich der Stuhl, bevor er durch den Analkanal den Körper verlässt.
Damit das Rektum diese wichtige Aufgabe erfüllen kann, ist es von starken Muskeln umgeben. Das Sphinktersystem garantiert, dass alles dicht verschlossen bleibt.
Auch innen im Rektum gibt es einen Verschluss, den Schwellkörper Corpus cavernosum recti. Die Muskeln und der Schwellkörper geben erst nach, wenn Nervenreize dazu aufrufen. Das Rektum zeigt, wie faszinierend die Natur den menschlichen Körper gestaltet hat.
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