Joghurt ist ein beliebtes und vielseitiges Lebensmittel, welches jeder von uns kennt. Vor allem die Variante aus Kuhmilch findest du in großer Anzahl im Supermarkt, egal ob zum Löffeln oder Trinken. Tatsächlich kann er aber auch aus Schafsmilch oder Ziegenmilch hergestellt werden und bietet eine spannende Abwechslung. Schafsmilch ergibt eine cremige, festen Konsistenz, wie Kuhmilch. Ziegenmilchjoghurt bleibt etwas flüssiger, ähnlich wie Buttermilch.
Und eine besonders gute Nachricht: Die Herstellung ist, wie auch bei Joghurt aus Kuhmilch, gar nicht schwer! Du kannst die leckeren Joghurtvarianten ganz einfach mit unseren Kulturen ansetzen und kannst im Nu in der heimischen Küche frischen Joghurt aus Schafsmilch selbermachen.
Was ist Joghurt?
Aber fangen wir erst mal von vorne an: Was ist Joghurt eigentlich? Das Wort stammt ab von dem türkischen „yoğurt“ und bedeutet „vergorene Milch“. Und das erklärt es schon sehr gut: Es ist Milch, welche durch Mikroorganismen fermentiert wurde. Gibst du eine Joghurtkultur in Milch, wird der Milchzucker (Laktose) durch die in Kulturen enthaltenen Milchsäurebakterien in Milchsäure umgewandelt. So sinkt der Zuckerhalt der Milch, die Textur verändert sich und der typische, säuerliche Joghurtgeschmack entsteht.
Die Herstellung ist einfach und schnell. Alles, was du brauchst, sind Milch, Joghurtkulturen und ein Joghurtbereiter. In dem Joghurtbereiter stellst du sicher, dass deine Kulturen bei konstanten 40°C arbeiten können. Bei dieser Temperatur sind sie am produktivsten.
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Zusammensetzung von Kuhmilch, Ziegenmilch und Schafsmilch
Auf die inneren Werte kommt es an: Wählst du die Milch von Ziegen oder Schafen, erhältst du einen Joghurt mit besonderem Geschmack und verschiedener Konsistenz. Aber auch in der Zusammensetzung unterscheiden sie sich:
Fettgehalte
In Ziegenmilch und Kuhmilch ist der Fettgehalt ähnlich, Schafsmilch enthält mit über 6 % jedoch deutlich mehr Fett. Dennoch unterscheidet sich die Zusammensetzung der Fette bei allen drei Sorten. Ziegenmilch enthält, ähnlich wie Schafsmilch, mehr mittelkettige und weniger langkettige Fettsäuren als die Kuhmilch. Durch ihre kürzere Kettenlänge sind mittelkettige Fettsäuren schnell und leicht verdaulich, dadurch werden Ziegenmilch und Schafsmilch gut bekömmlich.
Zudem weist Ziegenmilch einen hohen Anteil an Linolsäure auf. Linolsäure gehört zu den essentiellen Fettsäuren. Das bedeutet, der menschliche Körper benötigt sie, kann sie aber nicht selber bilden. Linolsäure ist eine zweifach-ungesättigte Fettsäure und dient unter anderem zum Aufbau unserer Haut.
Eiweißgehalte
Auch hier geht die Schafsmilch im Vergleich zu Ziegenmilch und Kuhmilch mit einem deutlich höheren Eiweißgehalt voran. Sie enthält ca. 5,2 g Protein pro 100g. Bei Ziegenmilch sind es 3,7 g und bei Kuhmilch 3,3 g. Und auch hier sind die Zusammensetzungen verschieden. Das Eiweiß der Kuhmilch besteht zu ca. 80 % aus Casein und zu 20 % aus Molkenprotein. Dagegen enthalten Ziegenmilch und Schafsmilch mehr Molkeneiweiß und weniger Casein. Dadurch können sie für einige Menschen verträglicher sein als Kuhmilch.
Casein ist jedoch entscheidend für die Festigkeit deines Joghurts. Durch den Fermentationsvorgang führt es zur Dicklegung der Milch. Molkenproteine dagegen bilden eine eher flüssigere Konsistenz. Insbesondere Ziegenmilch, die wenig Caseine enthält, wird daher etwas flüssiger im Ergebnis.
Vitamingehalte
Und auch hier zeigen sich einige Unterschiede. Kuhmilch und Schafsmilch enthalten deutlich mehr Vitamin B12 und Folsäure als Ziegenmilch. Dagegen kann Ziegenmilch mit einem höheren Vitamin D und Vitamin A Gehalt glänzen.
Du siehst also, Ziegenjoghurt oder Schafsjoghurt kann super ein Teil deiner gesunden Ernährung werden. Im Supermarkt findest du diese Joghurtvarianten aber gar nicht so leicht und in der Regel sind sie zudem recht teuer. Warum also nicht einfach selber machen? Damit das Ganze auch gelingt haben wir hier ein einfaches Rezept für dich.
Kochutensilien
- Joghurtbereiter
Zutaten
- 1 Liter Ziegenmilch oder Schafsmilch
- 1 Sachet Joghurtkultur
Anleitungen
- Bringe die Milch in einem Kochtopf kurz zum Kochen, um sie zu sterilisieren. So siedeln sich später im Joghurt nur die richtigen Mikroorganismen an. Fülle die heiße Milch in das saubere Gefäß deines Joghurtbereiters und lasse sie auf 40°C abkühlen. Das ist wichtig, damit die lebenden Joghurtkulturen nicht absterben, wenn du sie gleich hinzugibst.
- Gebe den kompletten Inhalt eines Sachets Kulturen hinzu und rühre mehrmals kräftig um, damit sich die Kulturen gut verteilen. Verschließe das Gefäß.
- Kultiviere nun deinen Joghurt bei ca. 42 °C in deinem Joghurtbereiter. Während der Fermentationszeit wandeln die Bakterien aus der Joghurtkultur den Milchzucker (Laktose) in Milchsäure um. So wird der Joghurt langsam immer saurer und fester. Bewege ihn während dieser Zeit so wenig wie möglich.
- Lasse deinen Joghurt für ca. 12h in deinem Joghurtbereiter fermentieren. Kontrolliere, ob er bereits säuerlich schmeckt und angedickt ist. Je länger dein Joghurt fermentiert, desto saurer wird er im Geschmack und fester in seiner Konsistenz. Bist du noch nicht zufrieden, kannst du ihn für weitere 2-4h im Joghurtbereiter kultivieren. Falls du den fairment-Joghurtbereiter verwendest, kannst du ihn noch einmal mit heißem Wasser auffüllen, um eine ausreichend warme Temperatur zu erreichen. Wird das Ergebnis sehr sauer, beginnt sich die Molke als gelbliche Flüssigkeit abzusetzen. Du kannst sie abgießen oder wieder einrühren. Fermentiere nächstes Mal etwas kürzer.
- Stelle deinen Joghurt nun über Nacht oder für einige Stunden in den Kühlschrank. Hier kann er nachreifen und wird noch etwas fester.
- Fertig ist er!
Notizen
Und, hast du Lust auf deinen eigenen selbstgemachten Joghurt bekommen, dir fehlt aber noch das richtige Equipment? Dann schau in unserem Shop vorbei, dort bekommst du alles, was du für deinen selbstgemachten Joghurt brauchst. Unsere Kulturen gibt es übrigens auch für veganen Joghurt.
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FAQ
Was ist Joghurt?
Es ist „vergorene Milch“, also Milch, die von Mikroorganismen fermentiert wurde. Durch die Fermentation wird Milchzucker in Milchsäure umgewandelt und der Joghurt bekommt eine säuerliche Note. Sinkt der Laktose- (Milchzucker-) gehalt und die Textur gewinnt an Festigkeit.
Kann man Joghurt auch aus Schafs- oder Ziegenmilch herstellen?
Ja, genauso wie mit Kuhmilch, funktioniert die Joghurtherstellung auch mit Milch von anderen Tieren. Ziegen- und Schafsmilch sind besonders bekömmlich und eignen sich hervorragend für die Joghurtherstellung. Dafür kannst du die gleichen Bakterienkulturen wie für Kuhmilchjoghurt verwenden.
Sind Ziegenmilch und Schafsmilch gesund?
Schafsmilch ist sehr Eiweiß- und Fettreich und damit hat damit auch einen höheren Kaloriengehalt. Wie Ziegenmilch enthält sie gesunde Fettsäuren und ist gut bekömmlich. Kuhmilch und Schafsmilch haben einen hohen Gehalt an Vitamin B12 und Folsäure, während Ziegenmilch viel wertvolles Vitamin D und Vitamin A enthält.
„Die Bedeutung von Schafmilch für die menschliche Ernährung unter Berücksichtigung des Angebotes auf dem Bio-Markt“ Autor: Brigitte Kengeter, 2004, schaf2.indd (orgprints.org)
Zusammensetzung der Ziegenmilch (oekolandbau.de)
https://www.deinjoghurt.de/joghurt-selber-machen/ziegenjoghurt-selbstgemacht
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Annika Föhr
An einer Darmerkrankung leidend, tragen Fermente einen großen Teil zu meiner Gesunderhaltung bei. Fairment klärt auf und macht den Einstieg in die Welt der Fermentation mit ihren Produkten leicht, unterhaltsam und stylisch.
Thomas Neuenhagen