Ingwerbier, bekannt als „Ginger Beer“, erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Diese kommt nicht zuletzt durch den Trend-Cocktail „Moscow Mule“ zustande, der es als Hauptzutat enthält. Ingwerbier ist ein kohlensäurehaltiges, fermentiertes Erfrischungsgetränk mit kräftigem, scharfen Ingwer Geschmack.
Traditionell gebrautes Ingwerbier ist im Laden gar nicht leicht zu finden. Meist ist dieses leider nicht lebendig. Die gute Nachricht: Du kannst es einfach mit wenigen Zutaten direkt in deiner Küche herstellen! Dein Ingwerbier blubbert und ist leicht, lecker und lebendig.
Selbstgemachtes Ingwerbier ist ein kohlensäurehaltiges, leicht alkoholisches Gärgetränk, das mithilfe eines sogenannten Ginger Bugs angesetzt wird.
Ingwerbier und Ginger Bug: Was ist der Unterschied?
Die Ansatzflüssigkeit, mit der du dein Ginger Beer herstellen kannst, wird auf Englisch als „Ginger Bug“ bezeichnet.
Dieser Ingwer Bug ist die Kultur, mit der du dein Ingwerbier herstellst. Es ist eine Art Starterflüssigkeit, die mit frischem Ingwer und Zucker angesetzt wird. Sie enthält ein mikrobielles Ökosystem aus verschiedenen Hefen und Bakterien und sorgt dafür, dass dein Getränk fermentiert.
Ähnlich wie ein Sauerteig wird der Ginger Bug regelmäßig gefüttert und kann weitergeführt werden. Du behältst nach der Fermentation etwas Ingwer Bug zurück. Diesen fütterst du erneut. So kannst du immer wieder neues Ingwerbier mit ihm herstellen.
Equipment
- 1 Mason Ball Glas
- 1 Gummiband
- 1 Tuch
Ingredients
- Bio Ingwerwurzel
- Bio Rohrzucker
- nicht gechlortes Wasser
Instructions
- Tag 1: Gieße 200 ml Wasser in ein Glas. Füge 3 Esslöffel ungeschälten, in dünne Scheiben geschnittenen Ingwer und 3 Esslöffel Zucker hinzu.
- Rühre alles gut durch, damit sich der Zucker auflöst. Verschließe das Gefäß mit einem Tuch und einem Gummiband und lasse es bei Raumtemperatur stehen.
- Tag 2 und folgende: Füge täglich 1 Esslöffel Ingwer und 1 Esslöffel Zucker hinzu. Gut durchrühren und wieder mit dem Tuch und Gummiband verschließen.
- Nach 5 bis 7 Tagen sind an der Oberfläche feine Bläschen zu sehen: Nun ist dein Ginger Bug aktiv und kann zum Brauen genutzt werden!
- Wenn du den Ansatz verwendet hast, vergesse nicht, ihn wieder mit etwas Wasser, Ingwer und Zucker zu füttern.
- Der Ginger Bug kann zwischen den Anwendungen in einem luftdichten Glas im Kühlschrank aufbewahrt werden. Ab und zu kannst du die alten Ingwerstücke durch frischen Ingwer ersetzen.
Nutrition
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Herkunft des fermentierten Getränks
Das Ingwerbier hatte seinen Ursprung im 18. Jahrhundert. Damals war das Bier völlig anders, als das heute bekannte. Bis zu 11 % vol. Alkohol waren enthalten und der Geschmack sehr scharf und streng. Es wurde aus gepresstem oder geriebenem frischen Ingwer und Wasser mit Hefe vergoren. Erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde Zucker, Melasse oder Honig als Süßungsmittel verwendet. Für die Balance im Geschmack wurde zusätzlich Zitronensaft hinzugefügt.
Ginger Beer Rezepte und Varianten
Hier findest du unser klassisches Rezept für lebendiges Ingwerbier! Wie du weitere Varianten herstellen kannst, erfährst du unten.
Equipment
- Eine 1 Liter Flasche mit Schraub- oder Bügelverschluss
Ingredients
- 15 g frischer Ingwer
- 900 ml Wasser
- 50 g Ginger Bug oder 4 EL
- 70 g Zucker
- 60 g Zitronen- oder Limettensaft
Instructions
- Zerkleinere den Ingwer und koche damit in einem Topf zusammen mit dem Wasser einen starken Ingwertee. Lasse die Mischung etwa 20 Minuten auf niedriger Stufe mit Deckel köcheln. Danach muss der Tee abkühlen. Das ist sehr wichtig, damit die lebenden Kulturen aus dem Ginger-Bug nicht absterben.
- Nun gibst du in eine 1 Liter Flasche den Ginger-Bug, Zucker und Zitronen- oder Limettensaft. Den maximal handwarmen Ingwertee gießt du durch ein Sieb ebenfalls dazu. Achte darauf die Flasche nicht randvoll zu füllen, sondern lasse 3-4 cm Platz.
- Verschließe deine Flasche und beschrifte sie mit Datum und Inhalt. Nun ist es Zeit die Mikroben toben zu lassen! Dein Ingwerbier fermentiert bei Raumtemperatur (ca. 20 °C) etwa 3-5 Tage. Je wärmer es ist, desto schneller läuft die Gärung ab.
- Nach 3 Tagen kannst du das Ingwerbier testen: Prüfe vorsichtig, ob sich schon Kohlensäure und Druck in der Flasche aufgebaut hat, indem du den Deckel kurz öffnest. Auch den Geschmack kannst du nun überprüfen. Ist es noch zu süß oder hat zu wenig Kohlensäure? Dann lass dein Ingwerbier noch 1-2 Tage weiter fermentieren bis es dir schmeckt.
- Wenn du zufrieden bist mit Geschmack und Kohlensäure, stellst du dein Ingwerbier in den Kühlschrank. Dadurch wird die Gärung stark verlangsamt und dein Ingwerbier hält sich so für etwa eine Woche. Mit der Zeit steigt auch der Alkoholgehalt etwas an. Prost!
Notes
Ginger Beer lässt sich einfach abwandeln. Probier beim nächsten Ansatz aus, weitere Zutaten hinzuzugeben. Wir lieben Rezepte mit Wacholderbeeren, Himbeeren, frischer Minze oder anderen Kräutern. Bei uns findest du viele Rezepte. So kannst du im Sommer wie im Winter das Getränk in allen Varianten genießen. Die Schärfe kannst du mit mehr oder weniger Ingwer variieren. Passe nach Geschmack die Menge an Zucker und Zitrone an.
Natürlich kannst du auch alkoholische Mixgetränke aus dem Durstlöscher herstellen. Diese nennen sich „Buck“ oder „Mule“. 😉
Buck: Ein Cocktail bestehend aus einer Spirituose, Limettensaft und Ginger Beer.
Mule: In den letzten Jahren wurde der Moscow Mule in Deutschland bekannter. Deshalb wird die Kategorie der Cocktails auch als „Mule“ bezeichnet.
- Koriander-Mule
- Munich-Mule
- London-Mule
FAQ
Ist in Ginger Beer Alkohol?
Bei der Fermentation zum Ginger Beer können geringe Mengen Alkohol entstehen. Das ist abhängig von Temperatur, Dauer, Zutaten. Entgegen dem Namen ist Ingwerbier kein „Bier“ im Sinne des Reinheitsgebots.
Wo entsteht ein Ginger Bug?
Ein Ginger Bug entsteht durch die Fermentation von Ingwer und Zucker.
Was ist der Unterschied zwischen Ginger Beer und Ginger Ale?
Ginger Beer wird mit Hefe vergoren. Ginger Ale ist nur ein mit Kohlensäure versetztes Erfrischungsgetränk und hat einen schwächeren Ingwergeschmack. Beide eignen sich hervorragend als Mixgetränke.
Ist Ingwer gesund?
Ingwer ist reich an wichtigen Mineralstoffen, wie Magnesium, Eisen, Kalium, Kalzium, Phosphor und Natrium. Das Vitamin C ist ebenfalls reichlich enthalten, welches das Immunsystem unterstützt. Ingwer wirkt antibakteriell und trägt zu einer intakten Darmflora bei.
Und? Blubbert und schmeckt’s? Teile gerne deine Erfahrungen in den Facebookgruppen 🙂
Danke Fairment. Dank euch gibt es bei mir jetzt immer frische Fermente auf den Tisch. Das tut dem Geldbeutel aber vor allem der Gesundheit ganz gut. Die Community hat mich immer mit Rezepten inspiriert.
Annika Föhr
An einer Darmerkrankung leidend, tragen Fermente einen großen Teil zu meiner Gesunderhaltung bei. Fairment klärt auf und macht den Einstieg in die Welt der Fermentation mit ihren Produkten leicht, unterhaltsam und stylisch.
Thomas Neuenhagen